Moderne Videospiele wären nicht dasselbe, wenn es nicht die Synchronsprecher gäbe, die den Figuren auf dem Bildschirm Leben einhauchen. Jetzt hoffen diese Synchronsprecher, dass das ausreicht, um einen günstigeren Vertrag zu bekommen, sonst könnten sie nächsten Monat streiken.
Die Gewerkschaft SAG-AFTRA, die u. a. Synchronsprecher vertritt, hat sich in diesem Jahr bereits zweimal mit Videospielherstellern getroffen, um einen neuen Vertrag auszuhandeln, doch eine Einigung steht noch aus.
Während Geld sicherlich ein Teil der Verhandlungen ist, geht es auch um andere Themen. Laut dem Gewerkschaftsmitglied Wil Wheaton, der für die Genehmigung der Streikabstimmung gestimmt hat, gibt es eine Reihe von auch Gesundheits- und Sicherheitsfragen. Dazu gehören der Schutz bei stimmlich anstrengenden Sitzungen, bei denen viel geschrien und gebrüllt wird, sowie die Möglichkeit, während der Motion-Capture-Sitzungen einen Stunt-Sicherheitskoordinator am Set zu haben.
Andere Punkte auf der Gewerkschaftsliste Dazu gehören Restzahlungen für erfolgreiche Spiele und Transparenz hinsichtlich der Titel, an denen die Synchronsprecher arbeiten. Spieleentwickler verwenden oft Codenamen für ihre Titel, und oft wissen die Synchronsprecher nicht, an welchem Spiel sie arbeiten. Ohne den Kontext des von ihnen gesprochenen Textes zu kennen, ist es möglich, dass ein Synchronsprecher am Ende eine Arbeit macht, die ihm nicht gefällt.
Wheaton zufolge hat es nicht einmal echte Verhandlungen gegeben, da alle Forderungen der Gewerkschaft von den Verlegern rundweg abgelehnt wurden.
Niemand möchte einen Streik der Synchronsprecher sehen, da dies die Produktion vieler Spiele, insbesondere der größten Titel, zum Erliegen bringen würde. Genau aus diesem Grund gibt es jedoch Gewerkschaften. Synchronsprecher werden als einfache und leichte Arbeit angesehen, und vielleicht ist es das auch, aber der Versuch, die eigene Stimme zu schützen, die der Schlüssel zum Lebensunterhalt ist, scheint nicht zu viel zu verlangen. Zumindest scheint es sich um etwas zu handeln, das eine Verhandlung wert ist.
Kommt es zu keiner Einigung, was zum jetzigen Zeitpunkt wahrscheinlich ist, wird die Gewerkschaft im nächsten Monat über den Streik abstimmen. Wenn sich mehr als 70% der Mitglieder dafür aussprechen, wird der Streik beginnen.